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Nachhaltigkeit.... Was ist das eigentlich?

  • Autorenbild: Joern Kleinschmidt
    Joern Kleinschmidt
  • 1. Jan. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Feb. 2022


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Was ist eigentlich Nachhaltigkeit? Viele Themen werden aktuell damit assoziiert: Umweltschutz, Klimawandel, ökonomische Stabilität, soziales Engagement, Einhaltung von Grund- und Menschenrechten, verantwortliches Handeln, Mildtätigkeit, Spenden, Erhalt der Artenvielfalt, Integration, Vielfalt, Bildung, etc.

Etwas akademisch formuliert (nach ISO 26000) beschreibt Nachhaltigkeit die „Verantwortung einer Person oder Organisation für die Auswirkungen ihrer Entscheidungen und Aktivitäten auf Gesellschaft und Umwelt.“ Dabei geht es insbesondere um die langfristigen Auswirkungen dieser Entscheidungen und Aktivitäten, das wird uns bei den täglichen Überlegungen und Diskussionen zu Klimawandel und Artenschutz schnell klar.

Tatsächlich erstreckt sich Nachhaltigkeit aber nicht nur auf Gesellschaft und Umwelt sondern auf drei zentrale Felder, die sogenannte "triple bottom line" aus sozialer, ökologischer und ökonomischer Verantwortung. Insbesondere die ökonomische Verantwortung von Organisationen wird in der Nachhaltigkeits-Diskussion häufig vernachlässigt; sie stellt allerdings die notwendige Basis für die nachhaltige Handlungsfähigkeit von Organisationen dar. Daher muss eine Organisation immer eine gute Balance zwischen ökologischer und sozialer Verantwortung sowie ökonomischem Erfolg finden.

Die Forderung an Organisationen nach Nachhaltigkeit bringt diese zunächst in ein Dilemma: Sollen sie doch die Interessen ihrer Organisation wahren und die vereinbarten (ökonomischen) Ziele verfolgen und erreichen. Aufwände und Aktivitäten für die gesamte Gesellschaft und zukünftige Generationen trüben da möglicherweise kurzfristig die ökonomische Bilanz. Ein stabiles Klima, Artenvielfalt und soziale Gerechtigkeit sind öffentliche Güter, die das Unternehmen weder selbst verkaufen noch exklusiv für sich nutzen kann.

Der Motivation zu nachhaltigen Handlungsweisen können völlig unterschiedlichen Denk- und Sichtweisen zu Grunde liegen. Garriga & Melé haben vier relevante Stufen für die Motivation zu nachhaltigem Handeln beschrieben:

  1. Instrumentelle Motive: Hier steht der Einsatz von nachhaltigen Aktivitäten zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen oder zur Verbesserung von Wahrnehmung und Image der Produkte und Organisationen im Vordergrund. Wenn die Kunden also nachhaltige Produkte wollen, bietet die Organisation sie an. Insbesondere wenn Wettbewerber dies (noch) nicht tun.

  2. Politische Motive: Ist eine Organisation groß und gesellschaftlich bedeutungsvoll, so wird von ihr implizit erwartet, dass sie sich der Gesellschaft gegenüber verantwortungsvoll und nachhaltig verhält. Tut eine Organisation das nicht freiwillig, so werden früher oder später entsprechende Aktivitäten von Politik, Gewerkschaften und Öffentlichkeit, ggfls. auch regulatorisch und tarif-vertraglich, eingefordert.

  3. Integrative Motive: Dabei werden die gesellschaftlichen Interessen nach Nachhaltigkeit von der Organisation proaktiv in Strategie und Unternehmensplanung integriert. Idealerweise wird versucht, eine möglichst breite Vertretung der Anspruchsgruppen aktiv in die Entscheidungsfindungen der Organisation zu integrieren, um einen breiten Konsens zwischen Unternehmen und Anspruchsgruppen zu ermöglichen.

  4. Ethische Motive: Sie berücksichtigen nicht nur die Interessen der konkreten Anspruchsgruppen (Angestellte, Gemeinde, Mitglieder, Gewerkschaften,...) mit explizit formulierten Ansprüchen an die Organisation, sondern betrachten die globale Gesellschaft ganz grundsätzlich als Gesamtheit mit all ihren intrinsischen Ansprüchen und Bedürfnissen. Dabei werden insbesondere auch die Bedürfnisse zukünftiger Generationen berücksichtigt.

Ich hoffe, diese kleine Strukturierung von Nachhaltigkeit in drei Handlungsfelder (Ökologisch, Sozial und Ökonomisch) und vier Motive (instrumentelle-, politische-, integrative- und ethische Motive) hilft dabei, Nachhaltigkeits-Aktivitäten sinnvoll einordnen zu können.

 
 
 

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